Eigentlich erschienen sie endlos: Die sieben Sorten Erdbeermarmelade , die wir produziert hatten. Aber jetzt, Mitte Januar bricht langsam der Notstand aus. Noch zwei mit Ingwer und Campari, eine einsame Birne, Gemischtes mit Tonka und Gin – das wars.
Also wird zur Orangensaison Orangenmarmelade gekocht. Diese hier geht relativ schnell, auch wenn die Aufarbeitung von Orangen ja stets mit einer Saftüberschwemmung und extra Klebefingern einher geht.
Ihr braucht:
- 1 gutes Kilo Bio-Orangen oder Blutorangen (5 – 6 Stück)
Vanillezucker
1 Bio Limone
500 g 2:1 Gelierzucker
4 EL Rohrzucker
1 Flasche Orangenlikör
1/2 l Orangensaft
Von Saft und Likör brauchen wir natürlich nicht alles. - Ggf. Gelierfix oder Pektin bereit halten. Orangenmarmelade wird oft schwer fest.
Ein Wort zum Orangenlikör. Klar kann man den leckeren 25,00 EUR Likör verwenden, aber eine etwas genauere Suche wird den ein oder anderen 10 -12 EUR Triple Sec zu Tage fördern, der für Marmelade völlig in Ordnung ist.
Geräteliste:
Gemüsesparschäler, der scharf ist und dünn schält
Mixer oder zur Not Pürierstab
Sieb
2 Töpfe
Schüssel
Zubereitung:
Limone und Orangen mit dem Gemüseschäler dünn schälen, so dass feine Zesten entstehen. An der Schale sollte kein Weißes sein.
Die Zesten mit 4 EL Rohrzucker und etwas Wasser auf niedriger Flamme auf den Herd. Die Zesten sollen 1 Stunde köcheln. Nach 30 Minuten mit einem guten Schuss Orangenlikör auffüllen. Am Ende sollte das Ganze auf wenig dickflüssige Masse eingekocht sein.
Die Orangen und die Limone jetzt schälen und stückeln. Mit etwas Orangensaft in einen guten Mixer geben oder zur Not mit dem Pürierstab pürieren. Je feiner je besser.
Die Masse durch ein Sieb streichen, mit einem Päckchen Vanillezucker würzen. Die Zestenmasse dazu geben.
Wiegen und nach Geschmack mit Orangenlikör und/oder Orangensaft auf 750 g auffüllen.
Mit 500 g 2:1 Gelierzucker mischen, aufkochen und 3 – 4 Minuten – nach Packungsanweisung – kochen.
Sollte die Marmelade die Gelierprobe nicht bestehen (Werden einige Tropfen der heißen Masse auf einem kalten Teller fest und laufen nicht mehr auseinander?), so lange Pektin oder Gelierfix nach Packungsanweisung zugeben, bis die Probe ok ist.
Die Marmelade ist nicht bitter, ausgesprochen orangig, erhält aber einen Bitterkick beim Beißen auf die karamelisierten Zesten. Insgesamt mit dem Orangenlikörgeschmack eher eine Erwachsenenmarmelade, auch wenn der Alkohol natürlich ausgekocht ist.
Sie wird schön klar mit einem kräftigen Orangeton. Der mag daran liegen, dass ich Blutorangen gekauft hatte, von denen aber nur zwei den typisch dunkleren Farbton aufwiesen.